Die Quickborner Heilerin Imke Turau folgt einer Vision und erzählt aus ihrer Praxis: „Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass drei meiner Patientinnen, die an Autoimmunerkrankungen leiden, ihren Ursprung des Krankseins in einem schweren Trauma zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr finden.
Dabei geht es um eine Multiple Sklerose – Patientin, 35 Jahre alt, seit sechs Jahren erkrankt. Weiter handelt es sich um eine Morbus Crohn-Patientin, 40 Jahre alt, seit 16 Jahren erkrankt, und um eine KrebsPatientin, 58 Jahre alt, seit drei Jahren erkrankt. Dabei hatte ich das Gedicht von Peter Rabaaus der ,Göttlichen Homöopathie‘ über Belladonna vor Augen, in dem es unter anderem heißt:
,Sei offen und lass dich zu!…Sei ehrlich!…‘. Kann man das denn, wenn man Vertrauen und Verlässlichkeit in einer entscheidenden Wachstumsphase verloren hat? Bei einer Patientin ging es dabei um einen plötzlichen, schweren Verlust, bei den anderen beiden um plötzliche, unberechenbare körperliche Entgleisungen. Alle drei haben starkes Interesse daran, ihren ,Code zu knacken‘. Also gab es einen Termin am runden Tisch, an dem sich alle mit ihren Geschichten konfrontierten. Die Familien sind unterschiedlich mit den Situationen umgegangen. In einem Fall wurde die körperliche Entgleisung komplett tabuisiert und verschwiegen, in dem anderen offen diskutiert. Bei dem schweren Verlust wurde mit allen Mitteln versucht, Ersatz zu erbringen. Keiner Familie ist es gelungen, in ausreichendem Maße den Konflikt zu lösen, wobei es primär um den Kontakt zur Mutter ging.
Dabei geht es mir in keiner Weise um Schuldzuweisung, sondern darum, zu erkennen, wie tiefgreifend manche Dinge betrachtet werden müssen und möglicherweise über Jahre behandelt werden sollten. Auf meine Frage, was diese Schicksalsschläge alles genommen haben, wurde Folgendes geantwortet: Bedingungslose Liebe, Freiheit, Gottglauben, Moralvorstellungen, normale Elternverbindung, (Ur) Vertrauen, Körpergefühl, Perspektiven. Jeder hat gelernt, eine Rolle mit viel Fleiß zu erfüllen, weit über seine möglichen Grenzen hinaus zu gehen und sich damit weiter fest zu fahren.
Ich frage mich, wenn es einen Zusammenhang zwischen Trauma und der jeweiligen Erkrankung geben sollte, ob das schulmedizinisch überhaupt lösbar sein könnte, oder ob es nicht zusätzlich einen Therapeuten braucht, der in der Tiefe der Störung zu Hause ist und dafür Lösungen parat hat? Wir haben zusammen erarbeitet, dass jeder zunächst einmal viel Halt braucht, um weiter zu kommen.
Man muss seine Dünnhäutigkeit akzeptieren, Wünsche formulieren lernen, bereit sein, Hilfe anzunehmen, neue Leidenschaften entdecken, Ziele setzen und zunehmend ICH sein. Nicht leicht, aber machbar.
Dr. Reinhard Müller, langjähriger Chefgynäkologe der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg, jetzt in eigener Praxis, kommentierte wie folgt: „Wir wissen nicht, wie Autoimmunerkrankungen entstehen. Neue Ansätze sind interessant. Was spielt sich ab? Die Gruppe hilft, die Diagnostik zu verfeinern. Es gibt neue Erkenntnisse in der Interaktion der Betroffenen, dadurch erzielt man therapeutisch bessere Effekte. Die Biographie zu erkunden ist wichtig. Zusammenhänge sind da. Mir erscheint das Trauma als Auslöser möglich.“
Erschienen in: Umschau 3.11.2010